Die ETH am WEF – RETHINKING Creativity
Bereits zum vierten Mal pr?sentierte sich die ETH Zürich vom 21. bis 24. Januar am WEF in Davos. Unter dem Slogan ?RETHINKING Creativity? widmete sich die diesj?hrige Ausstellung den Schnittstellen zwischen Kunst und Wissenschaft. Beide werden von der menschlichen Kreativit?t angetrieben.
Am Himmel dr?hnt das Helikoptergeschwader des amerikanischen Pr?sidenten, auf der Strasse stehen schwarze Limousinen Stossstange an Stossstange und auf dem Trottoir protestiert eine junge Frau nach dem Vorbild Gretas gegen den aktuellen Stand der Klimapolitik. Die Jahrestagung des WEF in Davos vereint Gegens?tze auf engstem Raum und sorgt für ein wuseliges Durcheinander in der h?chstgelegenen Stadt Europas.
Lebendig geht es auch im Pavillon der ETH Zürich vor den Toren des offiziellen Jahrestreffens des WEF zu und her. Schon kurz nach der Er?ffnung der Ausstellung ?RETHINKING Creativity? am Dienstagmittag ist der Raum bis an die Kapazit?tsgrenze gefüllt. Mehrere Schulklassen, G?ste des WEF sowie Anwohnerinnen und Anwohner dr?ngen sich um die Ausstellungsstücke. ?Interdisziplinarit?t ist der Schlüsselbegriff, der die diesj?hrige Ausstellung der ETH am WEF beschreibt?, sagt ETH-Pr?sident Jo?l Mesot anl?sslich der Er?ffnung. ?Unsere Exponate reichen vom Quanten-Computing über die Robotik bis hin zu einem gestrickten Piano und führen damit Kunst und Technologie zusammen.?
Das Mysterium der Quanten
In der Mitte des Raumes h?ngt der ?Pond of Possibilities? von der Decke – der Teich der M?glichkeiten. Dieser illustriert anhand von Wellen im Wasser und deren Interferenz wie ein Quantencomputer viele M?glichkeiten parallel auslotet, um die am Ende die richtige Antwort zu finden. Die Besucherinnen und Besucher beeinflussen die Interferenzen, indem sie selektiv Hindernisse platzieren und so "Algorithmen" entwerfen.
Der Teich ist nur eine von vielen Installationen zum Thema Quanten-Computing. Mit der tatkr?ftigen Unterstützung von Designern haben Forschende der ETH die Kernkonzepte der Quantenphysik erlebbar gemacht. Noch am Abend des Er?ffnungstages bemüht sich ein Expertenpanel anl?sslich der Veranstaltung ?Demystifying Quantum? dem Publikum die Welt der Quantenphysik n?her zu bringen, doch, so bringt es der Quantenphysiker Jonathan Home auf den Punkt: ?Quantenmechanik folgt Regeln jenseits unserer Erlebniswelt.? Das Mysterium bleibt uns zumindest vorl?ufig erhalten.
Chaos als N?hrboden für neue Ideen
Das Eintauchen in neue Welten und chaotische Zust?nde verlangen nach neuen Denkans?tzen. Damit bilden sie den Ausgangspunkt eines kreativen Prozesses. Davon ist zumindest Joe Paradiso überzeugt (Hier finden Sie den ETH-Podcast mit Joe Paradiso). Für den Forscher des MIT Media Lab steht fest: ?Kreativit?t braucht Unordnung. Ideen entstehen in chaotischen Umgebungen?. Dabei kombinieren Menschen vorhandenes Wissen aus unterschiedlichen Disziplinen, um neues zu erschaffen – seien es Betons?ulen aus dem 3D-Drucker, Klaviere aus dem Webstuhl oder Industrieroboter, die mit Puppen spielen.